Lediglich Erhaltungsmaßnahme!

 


Laubacher Kreuz bleibt gefährlich

Von Rudolf Tillig

Eine „Unterhaltungsmaßnahme“ ist es, da hat der grüne Verkehrsminister Tarek Al Wazir in Wiesbaden absolut recht. Der Gefahrenpunkt Laubacher Kreuz aber bleibt den Verkehrsteilnehmern erhalten. Und wie sich die Antwort auf die kleine Anfrage unserer SPD-Landtagsabgeordneten Elke Barth liest, wurde gar nicht erst bei der zuständigen Behörde „Hessen Mobil“ in der Planungsphase die anstehende Maßnahme der Fahrbahnertüchtigung irgendwie zusammengebracht mit der seit Jahrzehnten im Raum stehenden Frage der Beseitigung des Unfallpunktes mit bislang 11 Toten mit vielen weiteren Verletzten bis Schwerstverletzten. Null-Acht-Fünfzehn Vorgehen also in diesem „Laden“.

Und: Sehr geehrter Herr Minister Al Wazir, mit Verlaub, aber es geht nicht lediglich um eine „Verbesserung der Verkehrssituation“ (welcher Praktikant hat das Schreiben bloß formuliert?), sondern um ein wirksames Entfernen des Gefahrenpunktes.

Auch Elke Barth, unsere Landtagsabgeordnete, ist völlig unzufrieden oder eher – verärgert – mit der ministeriellen Antwort. In ihrer diesbezüglichen Pressemeldung moniert sie die Sturheit des Ministers, der die Behörde „in Schutz“ nähme. Es sei doch „logisch und sinnvoll“ gewesen, so Barth, gleichzeitig zu entscheiden, ob die Verkehrssituation einer Veränderung bedarf, „zumal die Gemeinde Grävenwiesbach mit Bürgermeister Seel mehrfach wegen der gefährlichen Situation den Kontakt gesucht“ habe, „zuletzt auch im Vorfeld der Sanierungsmaßnahme“.

Die öffentliche Hand sei doch gehalten, mit den Steuergeldern sparsam umzugehen, ärgert sich die Abgeordnete. Was bei einem zweimaligen Aufreißen und Verändern der Fahrbahn sicherlich nicht der Fall sei. Zwei Mal Baustelle, zwei Mal Kosten – das hätte man wirklich besser planen können, so Elke Barth.

Statt mal zukunftsorientiert und nachhaltig vorzugehen – sind das nicht Vokabeln, die so recht häufig bei den Grünen vorkommen – wird nun abgewiegelt, sich herausgeredet: Letztmalig war offensichtlich nur bis 2011 diese Kreuzung eine „Unfallhäufungsstelle“ und jetzt möglicherweise erst seit letztem Jahr wieder … Das muss natürlich erst diskutiert werden. Da kann man auf das Ergebnis auch nicht mehr warten. Da kamen die zwei Toten irgendwie zu spät. Da waren es zwischen 2011 und 2019 leider zu wenige. Ja und dann ist da ja auch noch das Baurecht und der Grundstücksankauf (wobei die Eigentümer längst zugesagt haben, das nötige Land umgehend zur Verfügung zu stellen). Probleme über Probleme.

Um das Thema aber weiter auf der Tagesordnung zu halten, hat Barth gleich eine weitere Anfrage gestellt, die neben der Kommunikation von Hessen Mobil mit den betroffenen Gemeinden auch die Kosten für dieses sinnlose Verfahren hinterfragt. Sie befürchtet zudem, dass nach der Ertüchtigung der Straße diese noch häufiger als Rennstrecke genutzt werde.

Der Autor konnte aktuell bestätigen, dass nur wenige Verkehrsteilnehmer auf die vorgeschriebenen 70 km/h abbremsen und nur etwa die Hälfte der Verkehrsteilnehmer die STOP-Schilder beachten und ihr Fahrzeug vollständig zum Stehen bringen. Der Fahrer eines Paketdienstfahrzeuges meinte sogar, mit dem Autor diskutieren zu müssen.